Mein Blind Date

Ich öffne die angelehnte Wohnungstür.
Die Räume sind dezent dunkel gehalten, nur die Badezimmertür ist angelehnt – aus ihr brennt ein Licht.

Der Herr wartet bereits auf mich. Seinen Raum so zu betreten, solange ich nicht seine Schlampe bin ist absolut verboten.

Im Bad mache ich mich zurecht. Wasche mich, spüle mich, parfümiere mich. Dezentes Make-up, obwohl es gleich unter einer Maske verschwinden wird.

Das Korsett, das mich einschnürt, das mir zeigt, dass ich trotz allem gehalten werde.

Der Rock, zu kurz, um überhaupt über meinen Arsch zu reichen, der zeigt, was ich bin – eine Hure.

Die Armbinden und Fußfesseln, die zeigen, was ich bin: eine Sklavin.

Die Ballet Heels, die zeigen, was ich tun werde: vor meinem Herrn kriechen.

Der Plug und der Knebel, die mir zeigen, wer Macht über meine Löcher hat: mein Herr.

Er wird mich begutachten. Er wird mich benutzen. Er wird mich zu dem machen, was ich immer sein will: eine Schwanzhure.

[hier darf jede Herrschaft einen Wunschtext einfügen]

Dann wird er mich entlassen. Ich gehe zurück ins Bad und mache mich wieder straßentauglich. Dann gehe ich...

Und ich kenne ihn nicht – habe ihn nie gesehen.