Ein roter Alfa Romeo und sonstwas (2)
Eine Hand wäscht die andere?
Sam beendet unser Knutschen, bevor man es in der Morgenzeitung nachlesen kann. Wir stolzierten gemeinsam rings um den Wagen und bewunderten die schwarzen Ledersitze und den flauschigen Teppich. Der Wagen ist ein Traum, und in so einem schwebe ich nun auch. Doch wie lange noch?
Wir müssen wieder nach drinnen. Zwei Kunden sitzen an der Theke und würden sich bei Feldberg beschweren, wenn sie nicht bedient würden. Ich rette mich mit vorgehaltener Hand zur Küchentür. Eine unübersehbare Erektion ziert meine Jeans. Mein Pimmel ist wie ein Stück Holz und hat sich nach unten ins Hosenbein geschoben. Ein Glück, dass die Theke das vor den Gästen verbirgt. Doch eine Frage bleibt noch: Hatte Sam das mitbekommen?
Den Rest der Schicht sind wir pausenlos beschäftigt und können nicht reden. Feldberg war mittags gekommen und um sieben wieder gegangen. Um neun reinige ich den Arbeitsplatz und Sam löscht die Lichter. Ich gehe in das kleine Büro, in dem er sitzt und die Tageseinnahmen zählt, weil ich eine brennende Frage auf der Seele habe:
„Du wolltest einen Kuss und ich erinnere mich schwach an etwas wie Liebe und Freundschaft. Was war da noch? Was verlangst du noch von mir?“
Sam sieht mich lange an. Ich versinke irgendwie in seinen Augen. Urplötzlich habe ich wieder die ganze Liste im Kopf: Ich erinnere mich an jedes Detail. Der Teil über meine Unschuld und meinen erstgeborenen Sohn fällt mir siedend heiß wieder ein. Meine Führerscheinprüfung ist in zwei Wochen. Dieses Szenario mit dem Kuss und meiner ungewollten Erektion kommt mir in vielen Nächten wieder in den Sinn, bis ich mir am Ende einrede, dass ich so überwältigt von den Ereignissen war, dass meine körperliche Reaktion darauf verständlich war. Sam will meine Unschuld? Mir ist nicht ganz klar, was er meinte, aber er ist ein schwuler Kerl. Da kann man Vieles, auch total Perverses erwarten.
Erstmal den Lappen bekommen. Den Rest verdränge ich. Vorerst. Ich bin immer noch ein wenig geplättet, dass jemand mir einen Wagen praktisch schenken will. Gut, Sam kommt aus reichem Hause. Sein Vater ist ein bekannter Autohändler in der Stadt. Ein Selfmade-Millionär. Aber gerade deshalb hatte er darauf bestanden, dass sein Sohn sich sein Studium teilweise selbst verdient.
Ein Wagen, das ist mehr als ein freundliche Geste. Ich weiß, dass Sam auf meinen Körper scharf ist. Soll dieser Wagen etwa eine Art Bestechung sein, um mir an die Wäsche gehen zu können? An diesem Abend macht Sam wieder die Abrechnung und verstaut sorgfältig die Tageseinnahmen im Safe.
„Morgen ist deine Führerscheinprüfung“, sagte er nachdenklich zu mir. „Meinen Kuss habe ich bereits bekommen. Hat es dir gefallen, Rolf?“
„Ich...ich habe nicht viel Erfahrung beim Küssen mit Kerlen“, stottere ich.
Sam kommt zu mir und legt mir die Hand auf die Schulter. Ich sehe in seine graublauen Augen und weiß plötzlich, dass er mich gleich wieder küssen wird. Ich weiß auch, dass ich das nicht tun sollte. Ich bin nicht schwul. Irgendetwas in mir kommt mit plötzlich dazwischen. Ich beuge mich sogar nach vorn, als unsere Lippen sich berühren udn erlaube dem Gefühl zwischen uns zu fließen.
Als unsere Zungen sich berühren wird mein Schwanz wieder hart. Nur diesmal hatte ich keinen Schutz, meine Erektion zu verdecken. Sam zieht mich eng an sich. Ich weiß, wer fühlt das steife Ding in meinen Jeans, dass sich gegen sein Bein presst. Ich verliere mich geradezu in diesem Kuss, und es ist Sam, der mich von sich schiebt.
„Das ist nicht fair, Rolf“, brummt er. „Du bist so jung und unerfahren. Ich fühle mich, als ob ich dich missbrauchen würde.“
„Was meintest du mit meiner Unschuld?“ kommt mit plötzlich in den Sinn.
Sams Augen werden groß.
„Oh, du erinnerst dich daran“, flüstert er und wendet sich ab.
„Sam, bitte verstehe mich richtig. ich bin dir dankbar für den Wagen. Du bist mein Freund. Aber das mit der Unschuld macht mir Sorgen. Nur Sorgen, Angst habe ich nicht. Wie verlieren schwule Jungs ihre Unschuld?“
„Mach’ dir darüber jetzt keinen Kopf. Das war nur albernes Geschwätz. Morgen bekommst du deinen Führerschein. Dann rufst du mich an. Und ich denke mir bis Morgen aus, was ich für den Alfa haben will.“
Die Führerscheinprüfung am nächsten Tag verläuft traumhaft. Gegen Mittag habe ich die Fahrerlaubnis in der Fand und rufe Sam an. Alfa, du kannst kommen...“
„Bestanden?“ ist seine erste Frage.
„Selbstverständlich!“
Sam muss mein Grinsen durch das Handy hören. Doch ich habe viel mehr auf dem Herzen. Steht Sam zu seinem Wort?
„Was ist mir dem Wagen, Sam? Was willst du dafür.“
„Ganz einfach, Rolf. Du kommst heute Abend mit deinen Pokemon-Karten und guter Stimmung zu mir. Du schuldest mir nur eine heiße Nacht in meiner Bude. dann gehört die Karre dir. Alles kann, nichts muss...“
„Okay, okay“, beeile ich mich zu versichern. „Wann?“
„Um acht. Du weißt ja, wo ich wohne, Rolf.“
„Ich werde pünktlich sein, Sam.“
„Gut. Ruf’ mich kurz an, bevor du heute Abend losfährst.“
„Warum? Damit du Handtücher und perverse, sexuelle Spielsachen bereit legen kannst?“ frage ich sarkastisch.
„Du kennst wohl alle meine Geheimnisse. Natürlich auch Gleitgel und Dildos“, seufzt Sam gespielt.
„Mach’ mir keine Angst!“
„Okay“, winkt er mir. „Kein Gleitgel also, dann trocken. Bis gleich dann..,“
Nachdenklich beende ich das Gespräch und fahre nach Hause.
Zu Hause erledige ich noch etwas Kleinkram, dann dusche ich mich und ziehe mir etwas Frisches an. Fast im Unterbewusstsein suche ich enge Jeans und darunter einen superknappen, knallroten Minislip aus. Am Oberkörper trage ich nur ein strahlend weißes, weit aufgeknöpftes Hemd. Dann rufe ich Sam an. Seine Stimme klingt suggestiv.
„Ich warte auf dich“, sagt er.
Bevor ich einen klaren Gedanken fassen kann, bin ich schon auf dem Weg. Es ist seltsam, wie leer mein Bewusstsein ist. Ich weiß nicht, was ich zu erwarten habe. Mein Bauchgefühl warnt mich vor etwas Unbekanntem. Also denke ich darüber lieber nicht nach.
Ich drücke den Klingelknopf. Der Türöffner summt. Ich steige die Treppe zu seiner Bude hinauf. Sam wartet draußen im Flur.
„Ich habe ein paar Videos bei iTunes herunter geladen. Also können wir anfangs nur sitzen und schauen.“
„Ach, echt?“ töne ich sarkastisch. „Gewöhnliche Filme oder was für eine einsame Handarbeits-Nacht?“
Sam scheint einen Moment verwirrt zu sein. Dann lacht er.
„Nein, nicht diese Art Filme. Das hier ist nur eine Verabredung. Nicht das, was du denkst, Rolf.“
„Okay.“
Ich fühle mich ein wenig blöd. Ich habe Sam nach einigen der Dinge beurteilt, die er gesagt hatte. Sagt er nur solche Sachen, damit er sich zufrieden mit sich selbst fühlt? Oder will er mich Hetero damit weich klopfen? Ich bin kurz davor wegen meines Kommentars meinen Kopf an die Wand zu schlagen. Ich sollte ihn nicht provozieren. Ich will doch den Alfa.
Ich gehe durch die Tür. Sam steht in der Kochnische und scheuert den Herd.
„Der Weg zum Herzen eines Jungen beginnt mit einer sauberen Küche“, sagt er. „Ich mache gerne auch bei dir zu Hause in deinem Zimmer das Bett. Nachdem es von uns beiden benutzt wurde...“
„Nur, wenn ich noch ein Motorrad dafür bekomme“, lache ich.
Ein paar Minuten später ist er bei mir in seinem Zimmer und streamt mit seinem Tablet einen Film in Richtung Apple TV. Dazu setzt er sich direkt neben mich auf die Couch und lehnt sich hinten an. Eine Komödie beginnt zu spielen.
Wir beide scheinen einen ähnlichen Sinn für Humor zu haben. Wir lachen beide über einige lustige Szenen im Film. Nach einigen Minuten legt Sam seine Hand auf meine Schulter. Sie bewegt sich von dort langsam meinen Rücken hinunter, dann legt sich sein Arme um meine Taille. Ich weiß nicht, wie ich reagieren soll. Ich sehe Sam von der Seite an, doch der scheint nur Augen für den Bildschirm zu haben.
Mit dem Arm um meine Taille scheint sich wohl zu fühlen. Er versucht nicht, mich irgendwo anzugrabschen. In meinem Hirn streiten sich zwei Geister, ob ich ihm irgendeine Erwiderung zeigen soll oder nicht. Was wäre jetzt richtig und was nicht?
Meine Unschlüssigkeit gewinnt. Oder verliert, da bin ich mir unsicher. Ganz allmählich lehne ich mich in seine Richtung. Sam legt seine Arme um meine Brust und zieht mich zu ihm. Ich ruhe nun irgendwie quer über seine Brust, meinen Kopf halb auf seiner Schulter und halb an der Rückenlehne. Seine Brust fühlt sich an meinem Rücken fest, warm und gut entwickelt an. Es ist nicht unbequem oder peinlich, sondern sehr wohlig so in den Armen von jemand zu ruhen. Schon merkwürdig, dass es mir jetzt nichts mehr ausmacht, dass es ein junger Mann ist, der mich umarmt. Ich fühle mich geborgen und in Sicherheit. An den Alfa denke ich nicht mehr.
So bleiben wir während des ganzen restlichen Films. Hin und wieder gibt er mir einen leichten Druck mit der Hand oder eine zarte Liebkosung an meiner Brust. Als es zu Ende ist und er Nachspann läuft, fühle ich eine leichte Bewegung von ihm. Er legt wohl die Fernbedienung weg. Wir starren auf das Menü der Apple TV. Dann fühle ich einen Finger, der eine Linie an der Seite meines Halses zieht. Ich schließe die Augen. Ein leiser, genüsslicher Seufzer verlässt meinen Mund. In einer Welle breitet sich eine Gänsehaut auf meinem Rücken und meinen Armen aus, bis Sam seine warmen, weichen Lippen an meinen Hals legt.
Ich sehe ihn von unten an.
„Ich habe gedacht, dass du nervös bist, Rolf“, sagt Sam.
Ich schüttele den Kopf.
„Du weißt, ich bin hetero,. aber irgendwie fühlt es sich richtig an, irgendwie...“
Sam lächelt. Dann, bevor ich es verhindern kann, pflanzt er einen schnellen Kuss auf meine Lippen. Er zieht seinen Kopf gerade langsam genug zurück, dass wir uns wissend in die Augen starren können.
Leute! ich denke, ihr wisst genau, dass ein Kuss in der Bude eines anderen etwas total anderes ist als der auf einem Parkplatz oder in einem Hamburgerladen. Sam will meine Unschuld. Plötzlich weiß ich genau, was mit uns diese Nacht passieren wird, aber jetzt tangiert es mich nicht mehr. In mir hat sich ein Schalter umgelegt. Jetzt fühlt es sich richtig und gut an. Mit einem jungen Mann? Nein, mit meinem Freund Sam. Wie kommt das?
Wir küssen uns. Unsere Lippen berühren sich den Bruchteil einer Sekunde, bevor sie sich trennen und dann erneut sich wieder vereinigen. Sams linke Hand streichelt über meinen Oberkörper, langsam und zart. Seine Rechte krault sanft in meinem Haar. Das hat noch nie jemand mit mir getan. Ein Schauer läuft durch meinen Körper.
Dann plötzlich hebt er mich von ihm, steht auf und läuft in Richtung Tür zu seinem Schlafzimmer. Dort stoppt er und blickt zurück in meine Richtung.
„Wohin gehst du?“ frage ich, ein wenig aus meinem zärtlichen Traum gerissen.
Sam zieht sich sein T-Shirt über den Kopf und enthüllt eine fein gemeißelte Brust. Er winkt mich mit dem Zeigefinger herbei und lädt mich so ein, ihm zu folgen, während er die Tür öffnet und sein Shirt auf den Boden des Schlafzimmers wirft.
„Ohne dich gehe ich nirgendwo hin“, beantwortet er meine Frage und geht durch die Tür.
Ich denke einen Augenblick nach. Dann zucke ich die Achseln und schalte den Fernseher aus. Dann folge ich Sam in sein Schlafzimmer...
Sam beendet unser Knutschen, bevor man es in der Morgenzeitung nachlesen kann. Wir stolzierten gemeinsam rings um den Wagen und bewunderten die schwarzen Ledersitze und den flauschigen Teppich. Der Wagen ist ein Traum, und in so einem schwebe ich nun auch. Doch wie lange noch?
Wir müssen wieder nach drinnen. Zwei Kunden sitzen an der Theke und würden sich bei Feldberg beschweren, wenn sie nicht bedient würden. Ich rette mich mit vorgehaltener Hand zur Küchentür. Eine unübersehbare Erektion ziert meine Jeans. Mein Pimmel ist wie ein Stück Holz und hat sich nach unten ins Hosenbein geschoben. Ein Glück, dass die Theke das vor den Gästen verbirgt. Doch eine Frage bleibt noch: Hatte Sam das mitbekommen?
Den Rest der Schicht sind wir pausenlos beschäftigt und können nicht reden. Feldberg war mittags gekommen und um sieben wieder gegangen. Um neun reinige ich den Arbeitsplatz und Sam löscht die Lichter. Ich gehe in das kleine Büro, in dem er sitzt und die Tageseinnahmen zählt, weil ich eine brennende Frage auf der Seele habe:
„Du wolltest einen Kuss und ich erinnere mich schwach an etwas wie Liebe und Freundschaft. Was war da noch? Was verlangst du noch von mir?“
Sam sieht mich lange an. Ich versinke irgendwie in seinen Augen. Urplötzlich habe ich wieder die ganze Liste im Kopf: Ich erinnere mich an jedes Detail. Der Teil über meine Unschuld und meinen erstgeborenen Sohn fällt mir siedend heiß wieder ein. Meine Führerscheinprüfung ist in zwei Wochen. Dieses Szenario mit dem Kuss und meiner ungewollten Erektion kommt mir in vielen Nächten wieder in den Sinn, bis ich mir am Ende einrede, dass ich so überwältigt von den Ereignissen war, dass meine körperliche Reaktion darauf verständlich war. Sam will meine Unschuld? Mir ist nicht ganz klar, was er meinte, aber er ist ein schwuler Kerl. Da kann man Vieles, auch total Perverses erwarten.
Erstmal den Lappen bekommen. Den Rest verdränge ich. Vorerst. Ich bin immer noch ein wenig geplättet, dass jemand mir einen Wagen praktisch schenken will. Gut, Sam kommt aus reichem Hause. Sein Vater ist ein bekannter Autohändler in der Stadt. Ein Selfmade-Millionär. Aber gerade deshalb hatte er darauf bestanden, dass sein Sohn sich sein Studium teilweise selbst verdient.
Ein Wagen, das ist mehr als ein freundliche Geste. Ich weiß, dass Sam auf meinen Körper scharf ist. Soll dieser Wagen etwa eine Art Bestechung sein, um mir an die Wäsche gehen zu können? An diesem Abend macht Sam wieder die Abrechnung und verstaut sorgfältig die Tageseinnahmen im Safe.
„Morgen ist deine Führerscheinprüfung“, sagte er nachdenklich zu mir. „Meinen Kuss habe ich bereits bekommen. Hat es dir gefallen, Rolf?“
„Ich...ich habe nicht viel Erfahrung beim Küssen mit Kerlen“, stottere ich.
Sam kommt zu mir und legt mir die Hand auf die Schulter. Ich sehe in seine graublauen Augen und weiß plötzlich, dass er mich gleich wieder küssen wird. Ich weiß auch, dass ich das nicht tun sollte. Ich bin nicht schwul. Irgendetwas in mir kommt mit plötzlich dazwischen. Ich beuge mich sogar nach vorn, als unsere Lippen sich berühren udn erlaube dem Gefühl zwischen uns zu fließen.
Als unsere Zungen sich berühren wird mein Schwanz wieder hart. Nur diesmal hatte ich keinen Schutz, meine Erektion zu verdecken. Sam zieht mich eng an sich. Ich weiß, wer fühlt das steife Ding in meinen Jeans, dass sich gegen sein Bein presst. Ich verliere mich geradezu in diesem Kuss, und es ist Sam, der mich von sich schiebt.
„Das ist nicht fair, Rolf“, brummt er. „Du bist so jung und unerfahren. Ich fühle mich, als ob ich dich missbrauchen würde.“
„Was meintest du mit meiner Unschuld?“ kommt mit plötzlich in den Sinn.
Sams Augen werden groß.
„Oh, du erinnerst dich daran“, flüstert er und wendet sich ab.
„Sam, bitte verstehe mich richtig. ich bin dir dankbar für den Wagen. Du bist mein Freund. Aber das mit der Unschuld macht mir Sorgen. Nur Sorgen, Angst habe ich nicht. Wie verlieren schwule Jungs ihre Unschuld?“
„Mach’ dir darüber jetzt keinen Kopf. Das war nur albernes Geschwätz. Morgen bekommst du deinen Führerschein. Dann rufst du mich an. Und ich denke mir bis Morgen aus, was ich für den Alfa haben will.“
Die Führerscheinprüfung am nächsten Tag verläuft traumhaft. Gegen Mittag habe ich die Fahrerlaubnis in der Fand und rufe Sam an. Alfa, du kannst kommen...“
„Bestanden?“ ist seine erste Frage.
„Selbstverständlich!“
Sam muss mein Grinsen durch das Handy hören. Doch ich habe viel mehr auf dem Herzen. Steht Sam zu seinem Wort?
„Was ist mir dem Wagen, Sam? Was willst du dafür.“
„Ganz einfach, Rolf. Du kommst heute Abend mit deinen Pokemon-Karten und guter Stimmung zu mir. Du schuldest mir nur eine heiße Nacht in meiner Bude. dann gehört die Karre dir. Alles kann, nichts muss...“
„Okay, okay“, beeile ich mich zu versichern. „Wann?“
„Um acht. Du weißt ja, wo ich wohne, Rolf.“
„Ich werde pünktlich sein, Sam.“
„Gut. Ruf’ mich kurz an, bevor du heute Abend losfährst.“
„Warum? Damit du Handtücher und perverse, sexuelle Spielsachen bereit legen kannst?“ frage ich sarkastisch.
„Du kennst wohl alle meine Geheimnisse. Natürlich auch Gleitgel und Dildos“, seufzt Sam gespielt.
„Mach’ mir keine Angst!“
„Okay“, winkt er mir. „Kein Gleitgel also, dann trocken. Bis gleich dann..,“
Nachdenklich beende ich das Gespräch und fahre nach Hause.
Zu Hause erledige ich noch etwas Kleinkram, dann dusche ich mich und ziehe mir etwas Frisches an. Fast im Unterbewusstsein suche ich enge Jeans und darunter einen superknappen, knallroten Minislip aus. Am Oberkörper trage ich nur ein strahlend weißes, weit aufgeknöpftes Hemd. Dann rufe ich Sam an. Seine Stimme klingt suggestiv.
„Ich warte auf dich“, sagt er.
Bevor ich einen klaren Gedanken fassen kann, bin ich schon auf dem Weg. Es ist seltsam, wie leer mein Bewusstsein ist. Ich weiß nicht, was ich zu erwarten habe. Mein Bauchgefühl warnt mich vor etwas Unbekanntem. Also denke ich darüber lieber nicht nach.
Ich drücke den Klingelknopf. Der Türöffner summt. Ich steige die Treppe zu seiner Bude hinauf. Sam wartet draußen im Flur.
„Ich habe ein paar Videos bei iTunes herunter geladen. Also können wir anfangs nur sitzen und schauen.“
„Ach, echt?“ töne ich sarkastisch. „Gewöhnliche Filme oder was für eine einsame Handarbeits-Nacht?“
Sam scheint einen Moment verwirrt zu sein. Dann lacht er.
„Nein, nicht diese Art Filme. Das hier ist nur eine Verabredung. Nicht das, was du denkst, Rolf.“
„Okay.“
Ich fühle mich ein wenig blöd. Ich habe Sam nach einigen der Dinge beurteilt, die er gesagt hatte. Sagt er nur solche Sachen, damit er sich zufrieden mit sich selbst fühlt? Oder will er mich Hetero damit weich klopfen? Ich bin kurz davor wegen meines Kommentars meinen Kopf an die Wand zu schlagen. Ich sollte ihn nicht provozieren. Ich will doch den Alfa.
Ich gehe durch die Tür. Sam steht in der Kochnische und scheuert den Herd.
„Der Weg zum Herzen eines Jungen beginnt mit einer sauberen Küche“, sagt er. „Ich mache gerne auch bei dir zu Hause in deinem Zimmer das Bett. Nachdem es von uns beiden benutzt wurde...“
„Nur, wenn ich noch ein Motorrad dafür bekomme“, lache ich.
Ein paar Minuten später ist er bei mir in seinem Zimmer und streamt mit seinem Tablet einen Film in Richtung Apple TV. Dazu setzt er sich direkt neben mich auf die Couch und lehnt sich hinten an. Eine Komödie beginnt zu spielen.
Wir beide scheinen einen ähnlichen Sinn für Humor zu haben. Wir lachen beide über einige lustige Szenen im Film. Nach einigen Minuten legt Sam seine Hand auf meine Schulter. Sie bewegt sich von dort langsam meinen Rücken hinunter, dann legt sich sein Arme um meine Taille. Ich weiß nicht, wie ich reagieren soll. Ich sehe Sam von der Seite an, doch der scheint nur Augen für den Bildschirm zu haben.
Mit dem Arm um meine Taille scheint sich wohl zu fühlen. Er versucht nicht, mich irgendwo anzugrabschen. In meinem Hirn streiten sich zwei Geister, ob ich ihm irgendeine Erwiderung zeigen soll oder nicht. Was wäre jetzt richtig und was nicht?
Meine Unschlüssigkeit gewinnt. Oder verliert, da bin ich mir unsicher. Ganz allmählich lehne ich mich in seine Richtung. Sam legt seine Arme um meine Brust und zieht mich zu ihm. Ich ruhe nun irgendwie quer über seine Brust, meinen Kopf halb auf seiner Schulter und halb an der Rückenlehne. Seine Brust fühlt sich an meinem Rücken fest, warm und gut entwickelt an. Es ist nicht unbequem oder peinlich, sondern sehr wohlig so in den Armen von jemand zu ruhen. Schon merkwürdig, dass es mir jetzt nichts mehr ausmacht, dass es ein junger Mann ist, der mich umarmt. Ich fühle mich geborgen und in Sicherheit. An den Alfa denke ich nicht mehr.
So bleiben wir während des ganzen restlichen Films. Hin und wieder gibt er mir einen leichten Druck mit der Hand oder eine zarte Liebkosung an meiner Brust. Als es zu Ende ist und er Nachspann läuft, fühle ich eine leichte Bewegung von ihm. Er legt wohl die Fernbedienung weg. Wir starren auf das Menü der Apple TV. Dann fühle ich einen Finger, der eine Linie an der Seite meines Halses zieht. Ich schließe die Augen. Ein leiser, genüsslicher Seufzer verlässt meinen Mund. In einer Welle breitet sich eine Gänsehaut auf meinem Rücken und meinen Armen aus, bis Sam seine warmen, weichen Lippen an meinen Hals legt.
Ich sehe ihn von unten an.
„Ich habe gedacht, dass du nervös bist, Rolf“, sagt Sam.
Ich schüttele den Kopf.
„Du weißt, ich bin hetero,. aber irgendwie fühlt es sich richtig an, irgendwie...“
Sam lächelt. Dann, bevor ich es verhindern kann, pflanzt er einen schnellen Kuss auf meine Lippen. Er zieht seinen Kopf gerade langsam genug zurück, dass wir uns wissend in die Augen starren können.
Leute! ich denke, ihr wisst genau, dass ein Kuss in der Bude eines anderen etwas total anderes ist als der auf einem Parkplatz oder in einem Hamburgerladen. Sam will meine Unschuld. Plötzlich weiß ich genau, was mit uns diese Nacht passieren wird, aber jetzt tangiert es mich nicht mehr. In mir hat sich ein Schalter umgelegt. Jetzt fühlt es sich richtig und gut an. Mit einem jungen Mann? Nein, mit meinem Freund Sam. Wie kommt das?
Wir küssen uns. Unsere Lippen berühren sich den Bruchteil einer Sekunde, bevor sie sich trennen und dann erneut sich wieder vereinigen. Sams linke Hand streichelt über meinen Oberkörper, langsam und zart. Seine Rechte krault sanft in meinem Haar. Das hat noch nie jemand mit mir getan. Ein Schauer läuft durch meinen Körper.
Dann plötzlich hebt er mich von ihm, steht auf und läuft in Richtung Tür zu seinem Schlafzimmer. Dort stoppt er und blickt zurück in meine Richtung.
„Wohin gehst du?“ frage ich, ein wenig aus meinem zärtlichen Traum gerissen.
Sam zieht sich sein T-Shirt über den Kopf und enthüllt eine fein gemeißelte Brust. Er winkt mich mit dem Zeigefinger herbei und lädt mich so ein, ihm zu folgen, während er die Tür öffnet und sein Shirt auf den Boden des Schlafzimmers wirft.
„Ohne dich gehe ich nirgendwo hin“, beantwortet er meine Frage und geht durch die Tür.
Ich denke einen Augenblick nach. Dann zucke ich die Achseln und schalte den Fernseher aus. Dann folge ich Sam in sein Schlafzimmer...
7 年 前